Die Zulassungszahlen für Elektroautos steigen und steigen. Im Januar wurden 2,17 mal so viele Elektrofahrzeuge verkauft, wie im Vorjahresmonat. Setzt sich das so fort, so wären das über 400.00 neu zugelassen Elektrofahrzeuge in 2021. Ist das gut? Gut für die Menschen? Gut für Ritterhude?
Die Grafik zeigt die korrekte Zulassungszahl von 16.315 Fahrzeugen für Januar. Die Hochrechnung wurde von mir auf der Basis meiner Beobachtungen vorgenommen.
Eines ist unbestritten, die Ökobilanz von Elektrofahrzeugen ist erheblich besser als die aller Verbrenner. Nach kurzer Zeit ist die Ökobilanz besser als von jedem Verbrenner, auch wenn das nicht auf alle Elektrofahrzeuge gleichermaßen zutrifft. Genau das hängt nämlich von der Größe der Batterie ab. Je größer sie ist, desto länger dauert es bis die Ökobilanz positiv ist. In diesem Sinne ist es gut für alle kleine Elektroautos zu kaufen denn es bedeutet weniger Resourcenverbrauch, bessere Luft, weniger Lärm, kein CO2 Ausstoß.
Das Problem liegt eher woanders. Auch Elektrofahrzeuge verbrauchen bei der Herstellung Energie, wenn auch bei weitem nicht so viel, wie immer behauptet wird. Aber sie benötigen den gleichen Platz wie Verbrennerfahrzeuge auch. Platz aber ist begrenzt. Und in den Städten ist schon heute nicht genug Platz um Fußgängern, Radfahrern, Rollstuhlfahrern und dem ÖPNV den Platz zu geben, der notwendig wäre damit alle gedeihlich miteinander auskommen. Es ist daher notwendig die Menge an privatem, motorisierten Individualverkehr zu reduzieren.
Dies gilt in eingeschränktem Maße natürlich auch für Ritterhude. Noch immer gilt hier, Vorfahrt für das Auto. Dabei hat der Rad- und Fußgängerverkehr eine erhebliche Bedeutung und einen großen Anteil an der Mobilität überhaupt. Die zur Verfügung stehende Fläche für diese Mobilität ist auch in Ritterhude unzureichend und muss daher vergößert werden. Dazu bedarf es aber eines Plans, der mit den Bürger*innen breit diskutiert und dann umgesetzt werden muss. Es wäre Aufgabe der Politik einen solchen Dialog anzustoßen und dann auch zu verfolgen und umzusetzen.
Bald wird es einen neuen Gemeindeentwicklungsplan geben. Dieser wurde unter Coronabedingungen erstellt und hat versucht die Bürger*innen einzubinden, was teilweise ganz gut gelungen ist. Teil davon ist ein Fahrradkonzept, das wir unter meiner Anregung beantragt haben. Dies aber kann nur ein erster Schritt sein hin zu einer umfassenden Mobilitätsplanung. Eine der möglichen Pläne einer neuen Bürgermeister*in oder eines Bürgermeisters wäre es eine solche Planung anzustoßen und eine breite Debatte darüber führen zu lassen.