Die erste Frage, die sich stellt muss wohl heißen, was ist das „Heimat“. Jedenfalls für jeden etwas anderes. Darauf können wir uns sicher schnell einigen. Ich kann nur sagen, was Heimat für mich ist: Es ist der Ort wo ich lebe, wo ich zu Hause bin, mich wohlfühle, wo meine engeren Freunde und Bekannten leben und wo ich mich einbringe in das gesellschaftliche Leben. All das mache ich in Platjenwerbe, mache ich in Ritterhude. Deshalb empfinde ich diesen Ort, auch wenn ich hier nicht geboren wurde als meine Heimat.
Neben meiner ehrenamtlichen, politischen Tätigkeit habe ich den Vorsitz im Heimatverein Platjenwerbe übernommen. Ein Grüner und dann Vorsitzender des Heimatvereins? Wie passt das denn zusammen? Nun ich kann nur sagen ganz gut. Jedenfalls dann, wenn der Heimatverein sich nicht als reiner Traditionsbewahrer versteht, sondern sich in die Zukunft orientiert.
Heimatvereine haben ein Imageproblem. Oft werden sie zu Recht als altbacken angesehen und als Vereine alter Frauen und Männer, die sich nur an der Vergangenheit orientieren und die Traditionen um der Traditionen willen hochhalten. Genau dieses Narrativ gilt es zu überwinden.
Der Heimatverein Platjenwerbe hat folgenden Vereinszweck: „Zweck des Vereins ist die Förderung von Heimatpflege, Heimatkunde, Kunst und Kultur.“ Dieser Zweck lässt erheblichen Raum für Gestaltung. Und das ist auch notwendig, denn Heimat ist nichts Statisches. Sie verändert sich permanent. Menschen ziehen weg und zu, Häuser werden abgerissen und neugebaut, Bäume gefällt und neu gepflanzt, Straßen verändert und Landschaften neu geformt. Es geht daher darum Heimat zu gestalten, Veränderungen positiv zu begleiten und dafür zu sorgen, dass Alteingesessene und Neubürger sich gleichermaßen wohl fühlen, engagieren und ihren Wohnort als Heimat empfinden. Gleichzeitig sollten sie sich alle der Geschichte, der Tradition des Heimatortes bewusst sein.
Für beide Themenkomplexe muss ein moderner Heimatverein Antworten finden. Genau das ist auch mein Anspruch als Vorsitzender des Heimatvereins.